Gesunderhaltung der Pflanzen im Öko-Apfelanbau
Der ökologische Obstbau ist ein ganzheitliches Anbausystem. Sein Ziel ist es, Stabilität und Biodiversität der Obstplantagen und angrenzenden Ökosysteme sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhöhen. Angestrebt wird eine Kreislaufwirtschaft, die von externen Mitteln möglichst unabhängig ist.
Die wichtigsten Infos in Kürze
Chemisch-synthetische Substanzen bestehen aus völlig neuen Molekülen. Ihr Verhalten in komplexen Ökosystemen ist letztlich nie präzise vorhersehbar.
Auch die Wechselwirkungen synthetischer Stoffe untereinander sind unbekannt. Diese Risiken sind unkalkulierbar. Daher ist im Öko-Anbau der Einsatz solcher Mittel unerwünscht und nicht zulässig. Wegen ähnlich unkalkulierbarer Risiken wird auch die Gentechnik abgelehnt. Verantwortbar und bei uns zulässig ist nur der Einsatz von Stoffen natürlichen Ursprungs.
Aber auch Naturstoffe müssen das sorgfältige EU-weit geregelte Zulassungsverfahren durchlaufen, bevor sie als Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden dürfen. Die Eignung für den Ökolandbau wird dann noch einmal gesondert geprüft und beschieden.
Diese kompakten Infos als Flyer
Ausführliche Informationen
Für Fachleute oder für die, die es ganz genau wissen wollen
Der Apfelanbau gilt als die Königsdisziplin, wenn es um die Gesunderhaltung der Pflanzen geht. Anfang 2004 wurde im Rahmen der BÖL-Projekte 03OE178 und 06OE100 von FÖKO e.V. ein Netzwerk aus 22 gewählten delegierten Praktikern, Beratenden, Versuchsanstellenden und Vertreterinnen und Vertretern der Anbauverbände des Ökologischen Anbaus ins Leben gerufen. In diesem Rahmen werden Strategieansätze zur Weiterentwicklung diskutiert und die Umsetzung initiiert. Ziel ist immer eine verbesserte Orientierung an den Grundprinzipien des Ökologischen Anbaus. Ziel ist es auch, aus der lebendigen Vielfalt der Betriebstypen ein möglichst vielfältiges Spektrum an Strategien zur Weiterentwicklung des Anbausystems zu generieren. Die Öko-Obstbauern leisten so Pionierarbeit, von der alle profitieren.
Als Grundlage für diese Arbeit werden seit 2011 Praxisdaten erhoben. Auf dieser Basis erfolgt die interne Diskussion im Arbeitsnetz über den Optimierungsbedarf. Die Öko-Obstbauern wünschen sich aber auch eine intensive Diskussion mit anderen gesellschaftlichen Gruppen über die Weiterentwicklung des Anbausystems. Die erste Voraussetzung dafür ist Transparenz. Anhand der Praxisdaten wird daher auf den folgenden Seiten für die Jahre 2014 bis 2020 aufgezeigt, welche Maßnahmen und Strategien zur Gesunderhaltung der Öko-Tafeläpfel auf den Betrieben praktiziert werden. Beschrieben wird dabei auch, an welchen Strategieansätzen zur Weiterentwicklung gerade gearbeitet wird und noch gearbeitet werden muss. Betrachtet man die vielen Projekte, zeigt sich sehr gut die große Bedeutung des Bundesprogramms Ökologischer Landbau für die Weiterentwicklung des Öko-Obstbaus.
Anfangs wurden diese Informationen in Broschürenform für die einzelnen Jahre und dann für die Jahre 2014 bis 2019 als Übersichtsbroschüre bereitgestellt. Diese Broschüren sind als pdf immer noch untenstehend verfügbar. Auf den folgenden Seiten sind die Informationen für die Jahre 2014 bis 2020 mit wahlweise als Grafik oder als Tabelle aufbereiteten Daten online abrufbar.