Stinkwanzen

In Birnenanlagen im südlichen Teil Deutschlands verursacht die Rotbeinige Baumwanze Pentatoma rufipes (und manchmal auch andere Stinkwanzenarten) seit einigen Jahren enorme Fruchtschäden. Zunehmend werden diese Wanzen auch in Apfelanlagen beobachtet. Schäden an den Früchten sind auch dort nicht ganz auszuschließen, wurden aber in 2019 erstmals festgestellt.. Bei Pyrethrumpräparaten mit der Indikation Birnenknospenstecher/Apfelfruchtstecher kann die Nebenwirkung auf diese Insekten bei Behandlungen im Frühjahr gegen die überwinternden Larven genutzt werden. Das Verfahren ist aber weder nützlingsschonend noch genügend wirksam, so dass weitere und andere Bausteine für eine Regulierungsstrategie notwendig sind.

Fruchtschaden an Apfel durch Baumwanze (Foto H. Alkarrat)
Nymphe der Rotbeinigen Baumwanze (Foto H. Alkarrat)
Parasitoid Trissoclus cultratus (Foto H. Alkarrat)

Strategieansätze zur Weiterentwicklung des Anbausystems

  • Entwicklung eines Verfahrens zur Reduktion der Population der Stinkwanzen (wurde bearbeitet im BÖLN-Projekt FKZ 2815OE074/2815-OE116).
  • Monitoring der Befallsentwicklung in den Apfelanlagen und potentieller Fruchtschäden (ist erfolgt im BÖLN-Projekt FKZ 2815OE074/ 2815OE116).
  • Untersuchung des Potentials der wichtigsten natürlichen Gegenspieler (ist erfolgt im BÖLN-Projekt FKZ 2815OE074/ 2815OE116).
  • Im DBU-Projekt BiWaReg (Az37933/01-34/0) wird an der Uni Hohenheim zusammen mit der Fa. Katz Biotech AG an einem Verfahren zur Zucht und Ausbringung des wichtigsten Parasitoiden Trissolcus cultratus gearbeitet. Erste Freilandversuche zeigen eine hohe Parasitierungsrate. Der Aufbau einer wirtschaftlich tragfähigen Massenzucht erscheint aufgrund bisher erreichter Zuchterfolge realisierbar.