Derzeitiges Sortenspektrum in den einzelnen Regionen

Dargestellt werden die Anteile der einzelnen Sorten an der Gesamtfläche der Stichprobe aus der jeweiligen Region in Anlagen mit einem Mindestalter von 5 Jahren, ab 2017 dann von 4 Jahren. Sorten mit einem Flächenanteil <1% werden nicht angezeigt. Als schorfwiederstandsfähige schowi-Sorten werden alle Sorten, die ein Resistenzgen gegen Schorf tragen, eingestuft. Robuste Sorten, die kein Resistenzgen tragen, werden derzeit dabei nicht berücksichtigt.

In der niederschlagsreichen Region Bodensee war der Anteil an schowi-Sorten schon im Jahr 2014 bei 43 % und hat in den Jahren danach noch einmal deutlich zugenommen, so dass gut die Hälfte der Fläche mit schowi-Sorten bepflanzt ist. Die Hauptsorte ist die Sorte Topaz gefolgt von Santana. In den letzten Jahren haben noch Galant und Natyra and Bedeutung gewonnen. Als ältere Sorte ist vor allem Boskoop vertreten. Bei den Marktsorten sind Jonagold und Elstar von Bedeutung, gefolgt von Gala, Braeburn und Pinova. Als Sorten mit Flächenanteil unter 1 % sind noch insgesamt über 10 Sorten im Ertrag, darunter die schowi-Sorten Florina, Galiwa, Reanda, Alurell, Opal, Dalinsweet und Collina sowie die nicht-schowi-Sorten Magenta, Idared, Delbarestivale und Sansa.

Bei den Neupflanzungen wird ebenfalls deutlich mehr als die Hälfte der Fläche mit schowi-Sorten bepflanzt.


In der Region Neckar/Baden (ab 2019 umfasst diese Region auch Franken) ist fast die Hälfte der Fläche mit schowi-Sorten bepflanzt. Wichtigste schowi-Sorte ist auch hier Topaz, gefolgt von Santana und Rubinola. Die Sorte Relinda wurde erst als Tafelobst angebaut, später dann aber nur noch als Verwertungsobst, daher wurde sie für 2019 aus der Stichprobe genommen. Bei den Marktsorten ist Elstar am häufigsten, die Spätsorten Braeburn und Jonagold sowie Gala haben noch Bedeutung. Auch die alten Sorten Boskoop und Glockenapfel sind relativ häufig vertreten. Robuste Sorten wie Cybele, Discovery und Sansa haben ebenfalls noch höhere Flächenanteile. Bei den Sorten unter 1 % sind in 2019 15 Sorten vertreten. Frühsorten wie die schowi-Sorten Hana und Nela sind vor allem im Badischen wichtig, weitere schowi-Sorten sind Gerlinde, Pirouette und Mars. Es finden sich in der grossen Vielfalt alte Sorte wie Goldparmäne aber auch Sorten wie Pilot, Fuji, Delbarestivale oder Idared und Rubinette.

Bei den Neupflanzungen waren die schowi-Sorten nach einem Höhepunkt in 2015 und 2016, der wohl vor allem auf die Sorte Natyra zurückzuführen war, bis 2019 stark rückläufig. Im Jahr 2020 waren aber wieder weit mehr als 50 % der Neupflanzungen schowi-Sorten.


In der relativ niederschlagsarmen Region West sind schowi Sorten in den Ertragsanlagen mit etwas weniger als 20 % vertreten. Bei den Neupflanzungen variiert der Anteil je nach Jahr, hat aber zuletzt sehr stark zugenommen. Wichtigste schowi-Sorte ist auch hier Topaz, gefolgt in dieser Region bereits von Natyra. Bei den Marktsorten dominieren Gala und Elstar, gefolgt von Braeburn, Pinova und Jonagold. Die Frühsorte Delbarestivale und die alten Sorten Boskoop und Cox Orange spielen ebenfalls eine Rolle. Bei den Sorten unter 1 % der Fläche herrscht eine hohe Vielfalt, es sind insgesamt 24 Sorten vertreten. Darunter sind alte Sorten wie Cox Orange, Berlepsch oder Holsteiner Cox, robuste Sorten wie Fiesta oder Akane, schowi Sorten wie Hana, Opal, Collina, Alurell, Modi, Rubinola oder Admiral, aber auch seltenere Marktsorten wie Arlet oder Fuji.

Der schowi-Anteil bei den Neupflanzungen ist mit Ausnahme der Jahre 2015 und 2016 sehr hoch.


An der Niederelbe machten schowi-Sorten im Jahr 2014 noch weniger als 10 % des Flächeanteils in den Ertragsanlagen aus. Der Anteil nimmt aber sehr deutlich zu und liegt derzeit weit über 20 %. Wichtigste Sorte sind Topaz und Santana, in den letzten Jahren ist ein Flächenzuwachs von Natyra zu verzeichnen. Robuste alte Sorte wie Boskoop und Holsteiner Cox und in sehr geringen Mengen auch die alten Lokalsorten Ingrid Marie und Finkenwerder Herbstprinz, spielen ebenfalls eine Rolle. Die Fläche wird aber stark von den Marktsorten Elstar und Jonagold dominiert, wobei letztere rückläufig ist. Außerdem sind noch 18 Sorten mit einem Flcähenanteil unter 1 % vertreten, die in der Abbildung unter „Sonstige“ zusammengefasst sind. Darunter sind schowi-Sorten wie Collina oder Antares, relativ robuste Sorten wie Alkmene oder Fiesta aber auch kleinere Marktsorten wie Autento, Wellant, Rubinette, Fuji, Idared oder Pilot.

Bei den Neupflanzungen liegt der Anteil an schowi-Sorten weit über 50 %, geht allerdings im Jahr 2019 zurück.


Der Flächenanteil der schowi-Sorten ist in der Region Ost meist über 50 %, die Schwankungen sind vor allem auf Änderungen der teilnehmenden Betriebe zurückzuführen. Die wichtigste schowi-Sorte ist auch in dieser Region Topaz. Die „Re“-Sorten aus Dresden-Pillnitz sind in dieser Region aber deutlich stärker vertreten. Die Sorten Renora, Rewena und Reanda wurden lange als  Tafelobstsorten angebaut, der Flächenanteil ist aber rückläufig. Die Sorte Galant spielt noch eine Rolle. Der Flächenanteil mit Santana ist gering, nimmt aber etwas zu. Im Gegensatz zu den anderen Regionen gibt es bei den Marktsorten keine Dominanz der Sorten Elstar und Jonagold, wobei die Elstar-Fläche zunimmt. Ansonsten ist eine bunte Mischung aus verschiedenen Marktsorten vertreten. Bei den Sorten unter 1 % Flächenanteil finden sich 22 Sorten, darunter robuste Sorten wie Undine oder Melrose, ältere Sorten wie Cox Orange oder Boskoop und schowi-Sorten wie Rubinola, Collina, Rosana oder Retina. Auch die Pillnitzer Züchtungen Piros, Pilot und Pikant sind vertreten.

Neupflanzungen sind in den letzten Jahren nicht erfolgt.


Abbildungen: Prozentualer Flächenanteil einzelner Sorten an der Gesamtstichprobe (oben) und Verhältnis von schorfwiderstandsfähigen (schowi-) Sorten zu nicht-schowi-Sorten an der Gesamtfläche der Stichprobe in den Ertragsanlagen (Mitte) sowie bei den Neupflanzungen  (unten).