Pfennigminiermotte (Leucoptera malifoliella)

Die Pfennigminiermotte hat in der Bodenseeregion in den letzten Jahren in einigen Anlagen ernsthafte Schäden (Blattfall) verursacht, so dass der Einsatz von NeemAzal®-T/S im Rahmen einer Genehmigung nach § 22 Pfl.sch.ges. notwendig wurde. Auch an der Niederelbe gewinnt dieser Schädling zunehmend an Bedeutung. Am Bodensee sind in den letzten Jahren durchschnittlich 10 – 20 % der Fläche mit NeemAzal®-T/S zur Regulierung der Pfennigminiermotte behandelt worden. Nur im Frostjahr 2017 wurde auf eine Regulierung verzichtet. Im Jahr 2020 erfolgte meist nur eine Applikation. Auch in der Region Neckar-Baden kam BEfall auf, in 2020 wurde aber nicht mehr behandelt. An der Niederelbe ist die behandelte Fläche rückläufig, auch hier erfolgt nur eine Applikation.

Adulte Pfennigminiermotte (Foto Dr. A.-L. Rau)
Adulte Pfennigminiermotte (Foto Dr. A.-L. Rau)
Zahlreiche Minen der Pfennigminiermotte am Blatt (Foto Dr. A.-L. Rau)
Zahlreiche Minen der Pfennigminiermotte am Blatt (Foto Dr. A.-L. Rau)
Verunreinigte Frucht durch Puppen in der Kelchgrube (Foto Dr. A.-L. Rau)
Verunreinigte Frucht durch Puppen in der Kelchgrube (Foto Dr. A.-L. Rau)
Puppen der Pfennigminiermotte a Stamm (Foto N. Oeser)

Abbildung: Aufwandmengen und Anzahl Behandlungen beim Einsatz von NeemAzal® T/S (links) sowie behandelte Fläche in Prozent (rechts) zur Regulierung der Pfennigminiermotte in den verschiedenen Regionen

Strategieansätze zur Weiterentwicklung des Anbausystems

Im Rahmen des BÖLN-Projekts INSEKTOEKOOBST (FKZ 2815OE084) wurde die Parasitierung der Pfennigminiermotte in den beiden Befallsregionen untersucht. Es zeigte sich, dass die wichtigsten Parasitoide sowohl in den überwinternden Kokons als auch in den Minen im Sommer zu finden waren. Daher wäre es interessant, zu untersuchen, ob die Parasitierung beschleunigt werden kann, wenn, überwinternde Kokons von Anlagen mit hoher Parasitierung in Anlagen mit Neubefall eingebracht werden.