Düngung ist in erster Linie Bodenpflege. Die Qualität der organischen Dünger in dieser Hinsicht und generelle Möglichkeiten der Verbesserung der Bodengesundheit und deren Potential zur Verbesserung der Pflanzengesundheit sind derzeit Gegenstand intensiver Diskussionen und erster Tastversuche im Ökologischen Obstbau. Diese Diskussionen und die ersten Strategieansätze alle darzustellen, würde den Rahmen dieser Broschüre sprengen und war auch in der Erfassung derzeit zu aufwändig.

Die Darstellung beschränkt sich daher darauf, nur die Höhe der Stickstoffdüngung darzustellen, die eine unumstritten sehr wichtige Rolle beim Befall durch viele Krankheiten und Schädlinge spielt. Dies bedeutet nicht, dass das Potential der Reduktion der Anfälligkeit durch Verbesserung der Bodengesundheit nicht voll erfasst und weiterentwickelt werden soll, sondern ist lediglich der technischen Machbarkeit bei der Erfassung der Parameter geschuldet.

Nicht auf allen Flächen werden stickstoffhaltige organische Dünger ausgebracht. Daher ist der Prozentsatz der mit Stickstoffdüngern behandelten Fläche dargestellt. Die Höhe der Düngung bezieht sich nur auf diese Flächen (während die bei der Strategie zur Pilzregulierung dargestellten Stickstoffmengen einen Mittelwert aller Flächen zeigen). Die Düngung wird ausgerichtet an den vorhandenen Nährstoffen und dem Bedarf der Kultur (zur Bedarfsermittlung dienen ggf. Nmin Proben und Blattanalysen).

In den Regionen Neckar/Baden und West wird nur auf einem Teil der Anbaufläche jährlich stickstoffhaltiger Dünger ausgebracht. Die Ausbringmenge liegt meist deutlich unter 40 kg N/ ha. Am Bodensee wird je nach Saison etwa 80- 90 % der Fläche mit stickstoffhaltigen Düngern gedüngt, ausgebracht werden zwischen 30 und 40 kg N/ha. Im Osten wird fast die gesamte Fläche mit 30-35 kg N/ha gedüngt, in 2014 und 2015 war dies etwas reduziert. An der Niederelbe werden im Durchschnitt auf 80 % der Flächen 35-40 kg N/ha ausgebracht.

Düngung
Spatenprobe nach Gründüngung vor der Pflanzung und Ausbringung von Kompost (Foto H. Blank)

Abbildung: Behandelte Fläche in Prozent und Mittlere Aufwandmenge N/ha in Kilogramm für die jährliche Stickstoffdüngung pro Region