Sommerriss und Sommerschnitt
Sommerriss und Sommerschnitt sind Maßnahmen zur Beruhigung des Triebwachstums, zur besseren Belichtung der Bäume und zur Auslichtung der Kronen so dass eine bessere Abtrocknung erfolgt. Aus diesem Grund sind sie sehr wichtig zur Gesunderhaltung der Bäume.
Sommerriss/-schnitt wird oft mit der Ausdünnung kombiniert. Die Relevanz dieser Maßnahmen ist regional sehr verschieden und auch sortenabhängig. Vor allem bei starkwachsenden Sorten wie Topaz, Elstar und Jonagold wird diese Maßnahme eingesetzt.
In feuchteren Klimaten und Jahren ist diese Maßnahme besonders wichtig, um das Abtrocknen der Krone zu fördern, besonders auch vor dem Hintergrund des Befallsdrucks durch die Regenfleckenkrankheit. Dabei hat der frühe Sommerriss/-schnitt seine Vorteile. Am Bodensee wird dieser Schritt in beiden Formen sehr häufig angewendet. Im Neckarraum wird vor allem Sommerriss praktiziert während im Westen nur vereinzelt der Sommerschnitt Anwendung findet. Auch im starken Frostjahr 2017 wurden diese Maßnahme verbreitet eingesetzt, um das Triebwachstum der Bäume ohne Ertrag zu reduzieren. An der Niederelbe ist vor allem der Sommerschnitt eine verbreitete Maßnahme. Im Osten wird ebenfalls eher Sommerschnitt durchgeführt. In trockenen Jahren mit starker Sonneneinstrahlung und heißen Temperaturen wird das allerdings eher vermieden, da die Beschattung der Früchte dann eher erwünscht ist, um Sonnenbrandschäden vorzubeugen.
Abbildung: Behandelte Fläche in Prozent, auf der Sommerriss bzw. Sommerschnitt durchgeführt wurde pro Region.
Strategieansätze in der Weiterentwicklung des Anbausystems
Die Einsatzmöglichkeiten des mechanischen Schnitts (Winterschnitt) in der Ökologischen Apfelproduktion wurden überprüft. Dabei wird insbesondere auf die Effekte auf Schaderreger- und Schädlingspopulationen (Blutlaus!) geachtet (BÖLN-Projekt 12OE031). Für den Sommerschnitt ergeben sich daraus eher keine Einsparmöglichkeiten.